Joaquín ist zwölf und ziemlich pfiffig, aber in der Schule war er nie. Er hätte auch gar keine Zeit dazu wegen seiner vielen Jobs. Er arbeitet als Kaffeepflücker, Mangoverkäufer und Friedhofsgärtner, und ohne sein Geld käme die Familie kaum über die Runden.
Joaquín lebt auf Ometepe, einer Insel im Nicaraguasee. Das Ufer ist sein Tellerrand, über den er nie hinaus geblickt hat. So sagt das jedenfalls Rosa, dieses Mädchen aus Deutschland, das er auf einigermaßen abenteuerliche Weise kennengelernt hat. Rosa hat schon die ganze Welt bereist, sie hat Geldscheine in den Hosentaschen, sehr blonde Haare und Augen so hell wie ein See. Joaquín ist fasziniert – auch von der Aussicht, ein bißchen von Rosa zu profitieren. So ergattert er einen Traumjob bei ihrem Vater, der als Ethnologe das Leben auf der Insel erforscht und Interviews gegen Bezahlung führt. Joaquín steht begeistert Rede und Antwort, und im Überschwang erfindet er auch ein bisschen was dazu. Bis Antonio, der Sohn des Hoteliers, ihn bei Rosa anschwärzt. Tief gekränkt von den Zweifeln an seiner Rechtschaffenheit, will er nur noch weg von Ometepe! Joaquín büxt aus und macht Erfahrungen, die sein Leben verändern.
von Karin Bruder
Der Text liest sich schnell und leicht, steckt voller Leben und macht nachdenklich über den Moment der Lektüre hinaus. –
Julia Süßbrich, Eselsohr-leseabenteuer.deHaifische kommen nicht an Land“ ist ein eindringliches Buch, abseits der ansonst geläufigen Jugendthemen. –
Buchkultur
Peter Hammer Verlag | hc | 208 S. | 2015 | 10+